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Die Dam-Hua-Zeremonie

Eigentlich zu Songkran, aber unsere Verwandtschaft war verreist. Daher war heute der Tag, an dem wir Dam-Hua „gemacht“ haben. Bei Sophas älterem Bruder und seiner Frau und einem sehr alten Onkel, in Sophas Heimatdorf. Der Onkel war ein sehr guter Freund Ihres Vaters und hat sich rührend um diesen gekümmert, als er das alleine nicht mehr so gut konnte.

Die Dam-Hua-Zeremonie verrät viel über die Beziehungen zwischen den Generationen, Respekt und soziale Hierarchien in Nordthailand.

Bei diesem Ritual bringen jüngere Menschen Geschenke wie Kleidung, Seife, ein Briefumschlag mit etwas Geld oder Obst zu älteren Familienmitgliedern oder Nachbarn, um ihren Respekt zu zeigen. Die ältere Person antwortet mit einem Segen, und dann wird symbolisch Wasser über ihren Kopf oder ihre Hände gespritzt, um Buße für mögliche Vergehen gegenüber diesem Älteren zu tun.

Dam Hua ist ein einfaches, aber komplexes Ritual, das ähnlich dem gadaw der Burmesen und Shan ist. Es findet sich nur in Nordthailand und nicht in anderen Regionen des Landes. Das Ziel von Dam Hua ist es, die Bedingungen zu schaffen, unter denen buddhistische Verdienste erzeugt, geteilt oder übertragen werden können. Dies ist besonders wichtig für ältere Menschen, die sich auf ihre Wiedergeburt vorbereiten. Wenn ein Älterer im Laufe des Jahres beleidigt wird, wird ihm oder ihr damit Verdienst vorenthalten, was negative Auswirkungen auf die jüngere Generation hat, die ebenfalls an diesem Verdienst teilhaben sollte. Daher müssen jüngere Menschen zu bestimmten Zeiten des Jahres um Verzeihung bitten, um den Verdienst wiederherzustellen. Dieses Ritual schafft eine Verbindung zwischen den Generationen und dem sozialen Status.

Toll das diese Tradition hier noch gepflegt wird!

 

 

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Die Kunst der höflichen Verneinung.

In der heutigen schnelllebigen Welt, in der Konflikte oft unvermeidlich erscheinen, können wir von verschiedenen Kulturen lernen, wie wir auf eine respektvolle und harmonische Weise miteinander umgehen können. Ein faszinierendes Beispiel dafür ist die thailändische Kultur, die eine einzigartige „höfliche Verneinung“ praktiziert, die viel über ihre Werte und ihren Umgang miteinander verrät. In diesem Artikel ein paar meiner Gedanken dazu.
Thailands Kultur ist geprägt von einer tiefen Wertschätzung für Höflichkeit, Respekt und Harmonie. Diese Werte spiegeln sich deutlich in der Art und Weise wider, wie Thailänder Nein sagen. Statt einer direkten Ablehnung verwenden sie oft indirekte Formulierungen, um anderen nicht zu widersprechen oder sie nicht in Verlegenheit zu bringen. Diese höfliche Verneinung dient nicht nur dazu, Konflikte zu vermeiden, sondern auch, um das Wohlbefinden aller Beteiligten zu bewahren.
Ein wichtiger Aspekt der höflichen Verneinung in der thailändischen Kultur ist die sogenannte „Sanuk-Sanuk“ Mentalität. Diese Mentalität steht für eine freundliche und gelassene Lebensweise, die auch in schwierigen Situationen zum Ausdruck kommt. Thailänder nehmen Konflikte nicht so ernst wie vielleicht einige andere Kulturen, sondern versuchen stattdessen, sie auf eine spielerische und freundliche Weise zu lösen. Diese Sanuk-Sanuk Mentalität ermöglicht es ihnen, selbst in herausfordernden Situationen ein Lächeln zu bewahren und Konflikte auf eine positive Weise anzugehen.
Des Weiteren ist die höfliche Verneinung in Thailand eng mit dem Konzept der Gesichtswahrung verbunden. Das „Gesicht“ einer Person zu wahren, bedeutet, ihr Ansehen und ihre soziale Position zu schützen. Thailänder vermeiden es daher oft, direkt Nein zu sagen oder jemanden in Verlegenheit zu bringen, um das Gesicht des Gegenübers zu wahren. Diese kulturelle Norm trägt dazu bei, das soziale Gefüge zu stärken und das harmonische Zusammenleben zu fördern.
Ein Beispiel: Ein Kollege lädt dich zum Wochenende zu einer anstrengenden Wanderung ein, aber du bist eher ein Fan von gemütlichen Spaziergängen. Du könntest mit einem Augenzwinkern antworten: „Danke für die Einladung! Aber ich fürchte, meine Fitness ist derzeit auf dem Niveau eines schlafenden Faultiers. Vielleicht könnten wir stattdessen eine Wanderung zum nächsten Café machen?“

Ein weiterer wichtiger Aspekt der höflichen Verneinung in der thailändischen Kultur ist die Betonung von Gewinn-Win-Situationen. Thailänder streben nicht danach, Recht zu behalten oder den anderen zu übertrumpfen, sondern vielmehr danach, eine friedliche Lösung zu finden, die allen Beteiligten zugutekommt. Diese Mentalität fördert eine Kultur der Zusammenarbeit und des Konsenses, die es ermöglicht, Konflikte auf eine konstruktive und respektvolle Weise zu lösen.

Für uns Deutsche kann die Kunst der höflichen Verneinung viel lehrreiches bieten. In einer Kultur, die oft direkte und konfrontative Kommunikationsstile bevorzugt, können wir von Thailändern lernen, wie wir Konflikte elegant lösen und gleichzeitig das Wohlbefinden aller Beteiligten bewahren können. Indem wir uns von der Sanuk-Sanuk Mentalität inspirieren lassen und uns darauf konzentrieren, Gesicht zu wahren und Gewinn-Win-Situationen anzustreben, können wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen stärken und eine harmonischere Gesellschaft schaffen.

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